Deutschland hat mich wieder, nachdem mich gestern Abend Norwegian sicher von Oslo nach Düsseldorf gebracht hat…
„We wish you a pleasant stay in Düsseldorf and hope to welcome you on board again!“ Irgendwann werde ich bestimmt wieder mit den norwegischen Shuttle-Flugzeugen fliegen, aber fürs erste war es das dann wohl…
Herzlich Willkommen in Deutschland – nicht zuletzt aufgrund des Abholkommandos am Flughafen auch wieder schön zurück zu kommen.
Aber heute möchte ich mal meinen „Beerchen“-Freunde aus der Zeit vorstellen…
In der Mitte mein deutsches „Abflugsbärchen“, das ich von einem gaaaaaaaaaaaanz lieben Menschen im November überreicht bekommen habe, damit es auf mich aufpasst, zur linken mein norwegisches „Freundschaftsbärchen“, das ich während des Jahres geschenkt bekommen habe und zur rechten das schweizer „Abschiedsbärchen“, das die beiden bei den bevorstehenden Aufgaben jetzt unterstützen soll… Vielen Dank für die netten Weggefährten…
...und da bin ich gerade unterwegs...
Mittwoch, 17. September 2008
64. Deutschland
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Montag, 15. September 2008
63. Ja, jeg elsker dette landet…
Ich sitze hier mit einem Glas Wein (natürlich importiert aus Deutschland) in meinem Appartement, neben mir die gepackten Taschen und die eben noch besorgten „Mitbringsel“ und schreibe an diesem vermutlich letzten Blogeintrag, den ich von Norwegen aus posten werde… Draußen wird es gerade dunkel und ich ein wenig traurig.
Als ich vor knapp 11 Monaten in Nürnberg am Flughafen mit nicht ganz 50 kg meiner Habseligkeiten nach Oslo aufbrach, erschienen 11 Monate unglaublich lang und jetzt muss ich morgen schon wieder Abschied nehmen…Abschied von „meinem“ schönen Oslo – es wird mir fehlen.
- Es wird mir fehlen, nicht mehr mit meinen norwegischen, schwedischen, holländischen, französischen, schweizerischen, brasilianischen, australischen, chinesischen, serbischen und mitunter auch deutschen Kollegen täglich zum „lunsji“ Salat zu essen und dabei nie unter EUR 6,50 aus der Kantine zu gehen…
- Es wird mir fehlen, meine 2 Mentoren nicht mehr täglich mit blöden Fragen „quälen“ zu können…
- Es werden mir alle meine netten technischen und kaufmännischen Kollegen fehlen, die nie um einen blöden Spruch verlegen waren und mich, obwohl mein Norwegisch auch nach mehr als 10 Monaten noch zu wünschen übrig läßt, daran teilhaben ließen…
- Es wird mir der Obstkorb und v.a. der unschlagbar geniale Automatenkaffee zum „Nulltarif“ fehlen…
- Ich werde mit Wehmut an die Teambuildings und „Vinlotteries“ zurückdenken…
- Ich werde auch mein „kleines“ schnuckeliges Appartement im H8 mit dem immer zu Scherzen aufgelegten Landlord und der immer freundlichen pakistanischen Raumreinigerin vermissen…
- …und nie wieder vergessen, wie teuer (auch unabsichtliches) Schwarzfahren in Norwegen ist.
- Es wird mir fehlen, nicht mehr mit den „Übriggebliebenen“ Mädels von Rökla IL dem Ball hinterherzulaufen… Die Gastfreundschaft der Mädels war einfach nur klasse.
- Es wird mir sogar fehlen, dass es manchmal aus heiterem Himmel regnet und 5 Minuten später schon wieder die Sonne scheint, als wäre nix gewesen.
- Es wird mir auch das Meer fehlen – wer kann schon behaupten, in einer Stadt zu leben, die vor den Türen im Winter zum Skifahren und im Sommer zum Schwimmen im Meer einlädt?
- Es werden mir das satte Grün der Bäume, der blaue Himmel, die vielen Fjords und Seen, die frische Luft fehlen, wovon es in und um Oslo mehr als genug gibt…
- …und nicht zuletzt werden mir natürlich auch die vielen freundlichen und zuvorkommenden Menschen dort fehlen…
Aber so traurig ein Abschied auch ist, ich werde auch eine ganze Menge mitnehmen.
- Und so habe ich gelernt, dass Arbeit wichtig ist, aber das Leben auch noch viele andere Dinge zu bieten hat. Die Ruhe, Gelassenheit, Höflichkeit und Freundlichkeit der Norweger hat mich wirklich tief beeindruckt.
- Ich habe erlebt, wie Bewegung Spaß machen kann, ohne in Stress auszuarten und wie fair man Fußball spielen kann, ohne den Spaß daran zu verlieren… Wer braucht schon gelbe und rote Karten?
- Ich habe auch gelernt, dass weniger manchmal mehr ist und 60 Nudelsorten in einem Supermarkt nicht unbedingt immer zu mehr Zufriedenheit führen.
- Ich habe gelernt und bewusst erfahren, wie schön die Natur eigentlich ist und dass es viele Dinge gibt, die wir Menschen sowieso nicht beeinflussen können und das ist gut so.
- Ich habe gelernt, dass es nie schlechtes Wetter gibt, sondern nur schlechte Kleidung.
- Ich möchte auch die Erfahrung von Nordlichtern und der nicht untergehenden Mitternachtssonne (auch wenn es in Oslo nicht ganz zu 24 Std. Helligkeit reicht) nicht mehr missen…
Ich könnte jetzt unendlich so weiter schreiben und würde trotzdem etwas vergessen – so ist das halt, wenn ein Lebensabschnitt zu Ende geht – „dørene lukkes“ und der Zug fährt weiter…
Tusen Takk Norge – es war schön hier und ich werde bestimmt mal wieder kommen…
Jetzt steht noch das Abschlussseminar in Erlangen an und im gleichen Atemzug beginnt ein neuer Abschnitt, der vielleicht ein bisschen weniger spektakulär wird, aber bestimmt nicht minder aufregend und ich freu mich drauf!
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Samstag, 13. September 2008
62. Der Countdown läuft…
…bis ich dieses schöne Land mit einem lachenden, aber wohl auch mit einem weinendem Auge wieder verlassen werde.
Die offizielle „Farewell-Party“ mit allem, was hier in Norwegen so üblich ist, ist schon vorüber und nun geht es in großen Schritten in Richtung Rückreise…
Obwohl ich ausdrücklich um einen „stillen Abgang“ gebeten habe, bin ich in einem sehr schönen karibischen Restaurant gelandet und hab das Leben inmitten einer Horde unglaublich netter Kollegen genossen… Versüßt wurde das dann auch noch mit leckerem (norwegischem) Kuchen bei der legendären Vinlotteri am Freitagmittag…
Und damit ich „meine“ Norweger nicht ganz vergesse, gab es auch noch ein paar Präsente…
Ein paar Tassen, damit ich auch in Deutschland meine „Kaffeesucht“ mit Stil stillen kann, ein norwegisches Fußballtrikot und von einer ganz besonderen Kollegin gabs noch den ultimativen Fanschal dazu…
Die Frage nach dem Wunschfinale bei der Frauenfußball-WM 2011 ist für mich einfach zu beantworten… Deutschland gegen Norwegen und ich würde mich auf jeden Fall als Gewinner fühlen…
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Dienstag, 9. September 2008
61. Übrig geblieben…
Gestern hab ich mein vermutlich letztes Spiel für die „Übriggebliebenen“ (das bedeutet Røkla übersetzt) gemacht. Obwohl ich in dem Spiel gegen Grorud nochmals die Nr. 9 tragen durfte und eigentlich nicht schlecht gespielt habe, hieß es am Ende, nicht zuletzt aufgrund meiner Chancen tötenden Eigenschaften vor dem Tor, „nur“ 2:2 und ich habe davon kein einziges geschoßen…
Und wieder kam ich zur Erkenntnis: Ich war noch nie ein Stürmer, ich bin kein Stürmer und ich werde auch kein Stürmer mehr!!!
Aber eigentlich war mir das am Ende dann auch egal – ich war einfach nur traurig, weil es schon echt ne geile Zeit mit den Mädels da war…
…und manchmal hatte ich sogar das Gefühl, durch das schnelle (Kurzpass-) Spiel, bedingt durch Kleinfeld und Kunstrasen, ein wenig an Schnelligkeit dazu gewonnen zu haben… *gg*
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Sonntag, 7. September 2008
60. Herbst
Während es in Deutschland wohl noch immer recht sommerlich sein soll, beginnt es hier schon ein wenig zu herbsteln…
Die Blätter werden langsam rot und gelb, die Windböen stärker und es hat deutlich abgekühlt (ca. 10 °C). Zeit langsam die Zelte hier abzubrechen?
Am 16.09. wird die Zeit hier im wunderschönen Oslo wohl voraussichtlich vorüber sein und ich wieder zurück in Deutschland – und so langsam realisiere ich auch, was es bedeutet...
Vor wenigen Stunden habe ich meinen letzten Besuch aus Deutschland in Richtung Flughafen wieder weggeschickt – einige meiner Dinge schon im Gepäck.
Gestern haben sich Judith und ich noch einen kleinen Ausflug nach „Nordstrand“ – eine Gegend im südlichen Teil Oslos - am Meer gegönnt. Auch wenn es aufgrund der Temperaturen nicht mehr möglich war zu baden – so ein kleines Picknick am Ufer des Oslofjords ist einfach nur traumhaft schön.
Danach sind wir noch zu „Granittrock“ – einem kostenlosen Openair-Festival im Osten der Stadt auf einem riesigen Granitfelsen – aber die Stimmung dort ließ irgendwie zu wünschen übrig und glich eher einem Familienausflug mit Picknick, wobei die Eltern sich der Musik lauschend den Würstchen im Kartoffelfladen (Pölse med Lompe) widmeten und die Kleinen sich mit Lärmschutzkopfhörern ausgerüstet auf der Hüpfburg tummelten… Und das ganze natürlich zu 100% alkoholfrei!!!
Echt ein lustiges Schauspiel. Wir haben allerdings nicht herausgefunden, ob es „typisch“ ist für Festivals dieser Art oder ob es vielleicht am Wetter lag (was mich bei der Robustheit der Nordmänner und -frauen echt wundern würde) oder aber an dem gleichzeitig stattfindenden Fußball-Länderspiel zwischen Norwegen und Island…
…und was könnte es Schöneres geben als sich ein weiteres Mal den wunderbaren Vigelandsparken anzusehen – ich werde ihn vermissen.
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