Nachdem wir uns am Morgen zunächst einmal das Schiff angesehen haben und uns orientiert haben, schrieb Judith am 17.03. um 15:40 Uhr:
„Während Lisa das bordeigene Fitnessstudio ausprobiert, kann ich mal wieder schreiben und auch gleich erzählen, warum ich zumindest heute noch keinen Sport mache.
Die Nacht war aufregend – schließlich will man ja nichts verpassen und so klebte ich um 4:45 Uhr schon wieder am Fenster, um unseren Halt in Florö nicht zu verpassen.
Naja wirklich aufregend war es aber nicht – ein verschlafenes norwegisches Dorf im Dunkeln. Dazu schneite und stürmte es recht kräftig. Um 8:00 Uhr sind wir dann aufgestanden, denn die Sonne schien nun und die Durchsage verkündete, dass wir nun erstmalig für 2 h aufs offene Meer fahren würden – noch dachte ich mir nichts dabei.
Oben an Deck sahen wir dann das freie Meer und die etwas größeren Wellen und man musste seinen Gang den Bewegungen des Schiffes anpassen. Für ein paar Minuten genossen wir den Sonnenschein sogar im Liegestuhl auf Deck. Nun stand eigentlich Frühstück auf dem Terminplan – naja, daraus wurde dann aber nur was für Lisa.
Mich erwischte die Seekrankheit mit allen Symptomen, die so bekanntermaßen dazu gehören. Mit mir versammelten sich noch einige andere Leidensgenossen auf dem Außendeck – das Problem war nur der eisige Schneeregen, der uns an die Nase peitschte – aber an Reingehen war nicht zu denken.
Um Punkt 10:00 Uhr war der Spuk vorüber… …und so konnten wir um 12:30 – wieder hergestellt – zu einem Landausflug nach Alesund, einem kleinen Dörfchen mit vielen Jugendstilhäuschen, starten.
Zurück an Bord startete Lisa dann mit ihrem Sportprogramm und ich gesellte mich zu den Senioren in die Panoramalounge und dort erfuhr ich dann, dass fast alle einfach prophylaktisch direkt bei der Durchsage ihre Reisekrankheitstabletten eingenommen hatten und daher keine Probleme hatten.
Schön auch, dass ich die Medikamente im Koffer auch alle dabei habe…“
Die Ereignisse des restlichen Tag habe ich dann am Dienstag, den 18.03. um 12:14 Uhr geschildert:
„[…] Nach meinem Sportprogramm gestern (immerhin 30 Min Fahrradfahren und 15 Min auf dem Laufband mit Panoramablick auf die Fjords) gab es natürlich erstmal eine Dusche und danach ein kleines Schläfchen…
Um 18:30 Uhr haben wir uns dann schön brav – wir wurden ausdrücklich darum gebeten, pünktlich zu sein – in Richtung Speisesaal begeben… …das Ganze war mit einem etwas mulmigen Gefühl verbunden, weil es zum Abendessen fest zugeordnete Tische gab!
Unser erstes Problem war allerdings, dass wir das System der Nummernvergabe erst gar nicht verstanden haben und deshalb erstmal einen der netten Kellner um Hilfe fragten, der uns natürlich gerne den Weg zum Tisch mit der Nummer 69 zeigte…
Unsere Tischnachbarn scheinen auch ganz ok zu sein – ein Pärchen +/- 30 aus Oberbayern… …und spätestens nachdem Judith die Hälfte ihres Hauptgerichtes abgetreten hatte, war der nette junge Mann voll auf unserer Seite :)
Im Übrigen gab es ein leckeres 3-Gänge Menü…. Für die „Allesesser“ gab es als Vorspeise Camembert auf Toast mit Sprossen auf Feldsalat, zum Hauptgang Lachs mit Selleriepüree und Kartoffeln und als Nachspeise Pfefferminzeis mit Kuchen und einer kleinen Deko-Himbeere…
Mein Hauptgang bestand aus einer ziemlich leckeren Kohlroulade gefüllt mit Champignons und verschiedenem Wintergemüse… Fazit: ziemlich lecker, auch wenn einige der Herren den Speisesaal ein wenig hungrig zu verlassen schienen ;-)
Erwähnenswert ist auch das, was nach dem Essen geschah – die See wurde wieder etwas „wilder“ und das Schiff begann erneut zu schaukeln – zum Graus aller „Seekranken“.
Judith war Gott sei Dank aber jetzt so vernünftig und hat sich mit „Drogen“ dagegen gerüstet und sich präventiv ins Bett gelegt…
Ich wusste ja schon immer, dass Ärzte selbst die schwierigsten Patienten sind…
Das blöde daran war nur, dass Judith an der Rezeption Bescheid gegeben hat, dass eine Ärztin an Bord wäre für den Fall, dass…
…und prompt wurde sie auch schon gerufen und natürlich genau in dem Moment, als es ihr selbst nicht gut ging, aber der „Opa“ ist wieder wohlauf und Judith sowieso – Unkraut vergeht nicht! ;-)
Danach sind wir aber beide ziemlich schnell eingeschlafen – Seegang hin oder her.
Wie wir heute erfahren haben, war der Seegang der vergangenen Nacht aufgrund des Windes wohl auch eher ungewöhnlich… Es war laut Crew auch das halbe Schiff gelegen – Lisa aber nicht!“


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